Kommentar |
König Artus und seine gralssuchenden Ritter der Tafelrunde sind eng mit dem Mittelalter verbunden. Im hohen und späten Mittelalter waren sie in Literatur und Dichtung omnipräsent und bei Hoffesten wurden ihre Abenteuer nachgestellt und in Ritterspiele umgesetzt. Weltliche Ritterorden hatten sie Tafelrunde zum Vorbild und niemand zweifelte daran, dass Artus einmal gelebt hatte. Hätte der älteste Sohn des ersten Tudor-Königs seinen Vater überlebt, dann hätte im England des 16. Jh. König Arthur II. regiert und Heinrich VIII. wäre der Welt und einigen seiner sechs Frauen erspart geblieben.
Die Frage, ob es König Artus wirklich gab, wird in der Vorlesung ebensowenig beantwortet werden, wie die Frage, ob der Kelch, den man heute noch in Valencia bewundern kann, wirklich der Heilige Gral ist. Im Mittelpunkt dieser Geschichtsvorlesung (keine Literaturvorlesung!) stehen die zeithistorischen Hintergründe der Zeit, in der Artus angeblich lebte wie auch der Zeit, in der seine Legende zu leben begann. Die vielfältigen realen Einflüsse auf die Abenteuerromane, ob Reliquienkult oder Kreuzzugsbewegung, sollen helfen, mittelalterliche Literatur zu verstehen.
Folgen Sie den Spuren von Parzival, Galahad und Indiana Jones und begeben Sie sich auf die Suche, wenn nicht nach dem Gral, so doch wenigstens nach dem Mittelalter wie es war und es sich selbst gesehen hat.
|