Das Interesse an nächtlichen Träumen zieht sich – wenngleich nicht nur ein anthropologisches Phänomen – durch die (westliche) Kulturgeschichte: Mal als 'göttliche' Botschaft verstanden, als von außen gesandte Prophezeiung oder als verborgene Wünsche des Unbewussten gedeutet, wandelte sich das diskursive Wissen von Aristoteles bis zu Sigmund Freud, und verändert sich durch neuropsychologische Erkenntnisse auch jetzt noch beständig weiter.
Und auch Literatur und Kunst, Comic und Film, Musik und Videospiel nähern sich mit ihren jeweiligen medialen Möglichkeiten der hochgradig subjektiven Erfahrung des Traumerlebens an, versuchen das sprunghafte Erzählen und die symbolische Bildsprache nachzuzeichnen und lehnen sich an das synästhetische Erleben an.
Das Seminar widmet sich zunächst einer Wissensgeschichte des Traums seit der europäischen Antike; im zweiten Teil werden dann ausgewählte Beispiele unterschiedlicher Medien und Künste gemeinsam analysiert. |