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I bims! Selbstdarstellungen von Narziss bis zum Selfie - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 133241 Kurztext
Semester WiSe 2021/22 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 15 Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 14:00 bis 16:00 woch 20.10.2021 bis 09.02.2022  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 1.30        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Nesselhauf, Jonas , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Kunst- und Kulturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Dass Kunst und Literatur stets eher direkt als mittelbar von der gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, kulturellen etc. Situation ihres Entstehens geprägt sind, dürfte nicht weiter überraschen. Interessant (und teilweise zu Kontroversen führend) ist nun aber der Einfluss der eigenen Lebensgeschichte in bzw. für ein Kunstwerk — Thomas Manns Buddenbrooks (1901) wurde und wird als 'Schlüsselroman' diskutiert, Maxim Billers autobiographischer Roman Esra (2003) sogar gerichtlich verboten.

Denn natürlich waren Künstler:innen und Schriftsteller:innen schon immer daran interessiert, auch "das Eigene" darzustellen — doch: Wie kann eine ästhetische Auseinandersetzung mit 'sich selbst', dem eigenen Körper und der eigenen Biografie, in unterschiedlichen Medien und zu unterschiedlichen Zeiten aussehen?

In der Bildenden Kunst hat das Selbstporträt eine lange Tradition; stets zeigt es einen kurzen Moment des eigenen "Selbst" in einer gewollten Bildkomposition und einer ausschnitthaften Inszenierung. In den vergangenen Jahren gehen Kunstschaffende wie Tracey Emin (u.a. Everyone I Have Ever Slept With, 1963–1995 (1995), My Bed (1998)) oder wie Karl Ove Knausgård (in seinem sechsbändigen Min Kamp (2009–2011)) über diese ausschnitthafte Stilisierung hinaus. Durch die offene und absolute Inszenierung ihres privaten Alltagslebens — sei es als Provokation, als Versuch eines uneingeschränkten Realismus oder als sozialkritische Auseinandersetzung mit der Privatsphäre — werden die Künstler damit selbst zum regelrechten (Gesamt)Kunstwerk.

Daraus und unterstützt durch soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Instagram scheint in den vergangenen Jahren ein regelrechtes Bedürfnis nach öffentlicher Selbstdarstellung entstanden zu sein, manifestiert in den allgegenwärtigen "Selfies" und massenmedial verbreitet durch Reality-Soaps, die den Alltag aufwerten und gleichzeitig die Privatsphäre beenden. 

Das Seminar entwirft zunächst einen medienkulturgeschichtlichen Abriss künstlerisch-medialer Selbstdarstellungen und Selbstinszenierungen — von Narziss' verhängnisvoller Spiegelung im antiken Mythos bis zum rezenten Phänomen des "Selfies", und von Ansätzen der ontologischen Selbsterkenntnis (Freud, Lacan) bis zur Kulturkritik eines 'Pseudoindividialismus' (Horkheimer/Adorno). Hierauf folgen im zweiten Teil dann exemplarische Analysen ausgewählter Selbstporträts der Bildenden Kunst, sowie der Selbstdarstellung in Literatur, Film oder Comic, um so übergreifende wie medienspezifische Ästhetiken und Narrative vergleichen zu können.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024