Kommentar |
Das Lesen mittelalterlicher Handschriften wird nicht nur durch ungewohnte Buchstabenformen, sondern auch durch die vielfältigen damals gebräuchlichen Kürzungen erschwert. Am Beginn der Übung steht daher ein Überblick über die Geschichte der lateinischen Schrift, verbunden mit einer Einführung in das mittelalterliche Abkürzungssystem. Darauf aufbauend soll in gemeinsamer Lektüre ausgewählter Schriftzeugnisse ein Zugang zu den Originaltexten des 12.‒15. Jahrhunderts eröffnet werden. Neben Geschäftsschriftgut (Urkunden, Akten) wird dabei auf literarische und historiographische Werke, nach Möglichkeit auch auf inschriftliches Material zurückgegriffen. Über die bloße Entzifferung und Transkription der Texte hinaus sollen auch formale und inhaltliche Aspekte (Urkundenschema, Buchherstellung, Kanzleibräuche u.v.m.) zur Sprache kommen. |
Literatur |
Mathias Kluge (Hg.), Handschriften des Mittelalters. Grundwissen Kodikologie und Paläographie, 3. erw. Aufl., Ostfildern 2019.
Karin Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung, 3. Aufl., Berlin/Boston 2014. |