Kommentar |
Literarische Texte entwerfen Welten, die so tun als seien sie echt. Als Lesende lassen wir uns darauf ein in solche Welten einzutauchen und die Schicksale der Figuren mitzuerleben. Nun gibt es immer wieder literarische Texte, die die Voraussetzungen dieses 'Realismus' aufzeigen und diesen auch brechen. Sie machen in ihren Erzählverfahren deutlich, dass sie keine Welt entwerfen, die ohne weiteres unsere Realität sein könnte, sondern sie spielen mit den Verweisstrukturen, indem sie die Illusion einer erzählten Welt, die unabhängig von ihrer Beschreibung existiert, durchbrechen.
Solchen immer wieder auch verwirrenden Spielarten des Erzählens in der Gegenwartsliteratur widmen wir uns in diesem Seminar. Wir diskutieren die erzähltheoretischen Voraussetzungen von Literatur, die auf sich selbst verweist und loten die Spielarten solcher Verweisstrukturen aus. |