Franz Kafka zählt zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, dessen Texte nicht nur zum Kanon der Schullektüre gehören, sondern auch Bestandteil der „Weltliteratur” sind. Allerdings gehen die Lektüre, Analyse und Interpretation seiner Texte oft sowohl mit Faszination als auch mit Frustration einher und führen zu einem anhaltenden Diskurs, von Theodor W. Adorno passend beschrieben mit den Worten „Jeder Satz spricht: deute mich, und keiner will es dulden”. So spannen sich Kafkas inszenierte literarische Welten von der (erzwungenen?) (Selbst-)Auslöschung des Protagonisten (Die Verwandlung, Das Urteil, Der Hungerkünstler) über undurchschaubare Institutionen (Der Process, Das Schloss) hin zu einer von Grausamkeit geprägten Kultur (In der Strafkolonie). Sein ungewöhnlicher Schreibstil führte dabei zur Etablierung des Begriffs „kafkaesk”, welcher nicht länger nur auf Kafkas Texte angewandt wird. Das Seminar wird sich nicht nur seinem vielseitigen Werk und deren Rätselhaftigkeit und Groteske widmen, sondern auch eine Einführung in Kafkas Biographie und die zeitgenössische Literatur- und Kulturgeschichte bieten.
Seminarlektüre:
Folgende Texte sind vor Seminarbeginn anzuschaffen:
Franz Kafka: Erzählungen (Reclam)
Franz Kafka: Der Process (Reclam)
Franz Kafka: Die Verwandlung (Reclam)
Weitere Texte und Materialien werden in Moodle bereitgestellt. |