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Kein anderes Ereignis der mittelalterlichen Geschichte hat das Verhältnis zwischen islamischer Welt und Christentum, zwischen Orient und Okzident bis heute so nachhaltig geprägt wie die Kreuzzüge. Der Kurs will eine Einführung in Hintergründe, Geschichte und Auswirkungen dieser Bewegung bieten. Dabei soll die üblicherweise einseitig eurozentrische Sicht auf die Ereignisse vermieden werden; diese werden vielmehr auch in die Geschichte des Vorderen Orients eingebettet. Als Historikerin und Theologin wird Sabine Penth stärker aus Perspektive der christlich-europäischen Quellen berichten, während der Historiker und Orientalist Hans-Ulrich Kühn verstärkt die arabisch-muslimischen Quellen zum Sprechen bringt. Ausgehend von der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Situation in Europa und im Vorderen Orient am Vorabend der Kreuzzüge über den päpstlichen Aufruf beim Konzil von Clermont 1095 zu einem Kriegszug in den Osten, die Massenbewegung des Ersten Kreuzzuges bis hin zur Eroberung Jerusalems 1099 werden wir die Errichtung der Kreuzfahrerherrschaften im Orient, ihre Entwicklung und Besonderheiten näher betrachten und uns außerdem mit dem interessanten Phänomen der Ritterorden befassen. Im zweiten Teil stehen dann die Entwicklungen im Vorderen Orient, etwa der Aufstieg Saladins und der Dynastie der Ayyubiden im späten 12. Jahrhundert, deren Verdrängung durch die Mamluken Mitte des 13. Jahrhunderts sowie der schrittweise Niedergang der Kreuzfahrerherrschaften und ihre endgültige Niederlage gegen die Mamluken 1291 im Mittelpunkt des Interesses. |