Am 9. August 2020 fanden die Präsidentschaftswahlen in Belarus statt. Während die Zentralwahlkommission den autoritären Amtsinhaber Alexander Lukaschenko mit 80,1 % zum Wahlsieger erklärte, gingen Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Minsk und in der belarussischen Provinz auf die Straßen, um gegen die offenkundige dreiste Wahlfälschung zu protestierten. Die breite Protestbewegung rüttelte die vermeintliche „Oase der Stabilität“ Belarus auf und brachte die Herrschaft des scheinbar unbezwingbaren Diktators Lukaschenko ins Wanken.
In dieser Veranstaltung wird zunächst die Geschichte von Belarus im 20. Jahrhundert zusammenfassend beleuchtet. Anschließend wird insbesondere auf die Entstehung und Etablierung des Lukaschenko-Regimes sowie dessen Innen- und Außenpolitik eingegangen. Die Belarus-Krise 2020/21 und ihre Rezeption in Deutschland und in Europa stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. |