Kommentar |
Das Mittelalter ist die Geschichte Europas vom 5. bis zum 15. Jh. Man könnte es auch anders formulieren: es ist eine Geschichte Christenheit, denn die geographische Abgrenzung folgt den Glaubensgrenzen. Meist jedoch beschränken wir uns auf das sogenannte Lateineuropa, denn die Christenheit war geteilt: Griechischer Osten mit Konstantinopel als Mittelpunkt und der Lateinische Westen mit Rom als Zentrum. Beide Kulturkreise standen aber im Austausch, die Kontakte, aber auch die Konflikte waren vielfältig. Diese Wechselbeziehungen zwischen West und Ost sollen in dieser Vorlesung das Thema sein. Es wurde gestritten um Einfluss und Macht, um die Stellung des Papstes, um die Glaubensdoktrin, um die Bärte der Priester oder die Anrede des Kaisers.
Es kam zur Kirchenspaltung, zur Eroberung Konstantinopels und schließlich zu verzweifelten Hilferufen aus Byzanz, als die Türken vor Konstantinopel standen. Flegelhafte und ungebildete Lateiner sowie die hochnäsigen und hinterhältigen Griechen hatten zu spät zusammengefunden: Konstantinopel fiel 1453 in die Hände der Osmanen.
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