Kommentar |
Den wenigsten Europäern ist bewusst, dass ihre parlamentarische Tradition viele Jahrhunderte zurückreicht. Die gewählten Vertreter des Landes treten den Monarchen selbstbewusst gegenüber oder übernehmen gleich selbst die Regierung. Diese Tradition der Mitbestimmung hat die politische Kultur Europas geprägt. Europäische Reisende vermissten bereits in der Frühen Neuzeit außerhalb Europas das Ausmaß an Rechtsstaatlichkeit und Mitbestimmung, das sie von Zuhause gewohnt waren.
Das Seminar möchte auf der Basis von charakteristischen Konflikten herausarbeiten, in welchem Ausmaß die Macht europäischer Monarchen von gewählten Volksvertretern begrenzt wurde. Diese waren jederzeit in der Lage, selbst die Macht zu übernehmen, und taten dies auch in einer Reihe von Revolutionen. |
Literatur |
Francis L. Carsten, Princes and Parliaments in Germany. From the Fifteenth to the Eighteenth Century, Oxford 1963.
Helmut G. Koenigsberger (Hg.), Republiken und Republikanismus im Europa der Frühen Neuzeit, München 1988.
Pasi Ihalainen/ Cornelia Ilie/ Kari Palonen (Hg.), Parliament and Parliamentarism. A Conparative History of a European Concept, New York 2016. |