Kurzkommentar |
ACHTUNG: Die erste Seminarsitzung findet erst nach Ostern am 25.04.2022 statt. Alle bis zum 14.04. angemeldeten Studierenden wurden per Mail kontaktiert und einem Team hinzugefügt, wo ein Text zur Vorbereitung der ersten Sitzung bereit liegen. Sollten Sie sich nach diesem Termin noch anmelden, kontaktieren Sie bitte die Dozentin per Mail! |
Kommentar |
Das Biopic (Filmbiographie) ist seit den Anfängen der Filmgeschichte in den Kinos präsent und anhaltend beliebt. Davon zeugen die aktuellen Oscar-Nominierungen im Jahr 2022, denn in beispielsweise King Richard, Being the Ricardos, Tick, Tick…Boom! und Spencer werden bekannte Persönlichkeiten aus Sport, Unterhaltung und Film porträtiert. Diese Auswahl zeigt aber auch, dass neben historischen Persönlichkeiten seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermehrt Künstler:innen in den Fokus rücken: Musiker:innen, Maler:innen, Schauspieler:innen und nicht zuletzt auch Autor:innen werden zum gefeierten Sujet der Biopics.
Diese Übung widmet sich der Darstellung von Autor:innen im Biopic mit der Frage, wie literarisch tätige Personen filmisch dargestellt werden und welche Rolle der Literatur in der filmischen Inszenierung zukommt. So schwingt die Literatur bereits in einer möglichen Namensnennung im Titel des fiktionalbiographischen Films mit, denn das Werk ist meist Grund der Bekanntheit der historischen Person. Dieses wird in der biographischen Fiktion häufig autobiographisch interpretiert, sodass Leben und Werk miteinander verschmelzen. Daher stellt sich die Frage, inwiefern historisch bekannte Fakten über Autor:innen von deren Werk, möglichen Selbstinszenierungen oder biographischen Legenden zu trennen sind und ob dieser Aspekt in der biographischen Fiktion Berücksichtigung findet. Zu diesem besonderen Verhältnis von Fakten und Fiktion kehren bestimmte Elemente der filmischen Narration immer wieder: Neben dem klassischen Motiv der Schreibblockade ist der Topos vom Konflikt zwischen Werk und Leben stets präsent, wenn beispielsweise der Erfolg ausbleibt oder zwischenmenschliche Beziehungen unter den künstlerischen Ambitionen leiden. Auch ist es naheliegend, dass der/die dargestellte Autor:in über das Schreiben reflektiert und so ein literarisch-ästhetischer (Meta-)Diskurs im Biopic entsteht.
Wir beginnen mit einer Einführung in die zentralen Elemente der Filmanalyse, wie beispielsweise Erzählstruktur und Bildkomposition. Anschließend widmen wir uns den Besonderheiten der Gattung Biopic und dann der gattungsspezifischen Darstellung von Autor:innen, wie beispielsweise Jane Austen oder Johann Wolfgang Goethe. |