Kommentar |
Die schönste Frau der Welt (Helena), verheiratet mit dem König von Sparta (Menelaos), brennt mit ihrem Liebhaber (Paris) durch, was zum größten Krieg der griechischen Mythologie führt – dem Kampf um Troja! Zehn Jahre wird der Krieg dauern und unsere Phantasie bis heute beflügeln, denn berühmte Namen der antiken Überlieferung sind damit verbunden, u.a. Odysseus, Achill, Hektor und Kassandra. Und: Dieser Krieg steht am Anfang der europäischen Literatur- und Kulturgeschichte. Der zentrale Text der Überlieferung ist Homers Ilias.
Seit 3000 Jahren prägen diese mythischen Geschichten unser Denken, unsere Vorstellungen und Ideen, ja selbst unsere Alltagssprache („Achillesferse”). Ohne die griechische Mythologie sind Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte Europas undenkbar, in jeder Epoche wurden die antiken Geschichten erneut gelesen, interpretiert und kreativ verarbeitet.
Deshalb steht nach der selektiven Lektüre der Ilias ihre Rezeption im Mittelpunkt, z.B. bei Shakespeare, in der Bildenden Kunst oder bei der Untersuchung posttraumatischer Belastungsstörungen nach dem Vietnam-Krieg. |