Kommentar |
Die Veranstaltung nimmt mit Lothringen und dem Elsass zwei Regionen zwischen Frankreich und Deutschland (bzw. dem Hl. Römischen Reich) in den Blick, die in der Frühen Neuzeit durch die Koexistenz zahlreicher Herrschaftsträger geprägt war, unter ihnen das eigentliche Herzogtum Lothringen, die Reichsstädte bzw. Hochstifter Metz, Toul und Verdun, die elsässischen Reichsstädte sowie Teile der vorderösterreichischen Lande. Nach innen entfalteten diese schon seit dem Mittelalter ein reiches kulturelles und wirtschaftliches Leben und fungierten in vielfältiger Weise als „Brücken“ zwischen Frankreich und Deutschland. Mit der ab dem 16. Jahrhundert einsetzenden „Großwetterlage“ des französisch-habsburgischen Gegensatzes gerieten sie jedoch zunehmend zwischen die Fronten und verloren sukzessive ihre Eigenständigkeit, ein Prozess der mit dem berühmten Tausch des Herzogtums Lothringen gegen die Toskana im Vorfeld der Heirat des letzten lothringischen Herzogs Franz Stephan mit der habsburgischen Erbin Maria Theresia seinen Abschluss fand (1733) . Dieses Spannungsverhältnis zwischen einer wenig bekannten, aber außerordentlich reichen inneren und einer von dramatischen Umbrüchen geprägten äußeren Geschichte der Region soll exemplarisch beleuchtet werden. |
Literatur |
Zur vorbereitenden Lektüre geeignet: Hans-Walter Herrmann, Michel Parisse, Lothringen. Geschichte eines Grenzlandes (1984); Bernard Vogler, Geschichte des Elsass (2012) |