Handelskompanien wie die niederländische Vereinigte Ostindische Kompanie (VOC) oder die englische East India Company (EIC) waren zentrale Akteure der frühneuzeitlichen Kolonialisierung und Globalisierung. Als private Unternehmen unterhielten sie Flotten und Armeen und übernahmen staatliche Aufgaben in den von ihnen beherrschten Ländern. Die Kompanien waren ein spezifisches Phänomen der Frühen Neuzeit – mit dem Aufstieg multinationaler Unternehmen in der jüngsten Phase der Globalisierung wurden sie aber auch zu Fallstudien des Verhältnisses von Staat und Privatunternehmen in der globalen Wirtschaft.
Im Seminar behandeln wir die vielfältigen Aspekte der Geschichte der Handelskompanien, insbesondere im 17. Jahrhundert. Dazu gehören strukturelle Fragen (Wie waren sie organisiert, welche Rolle spielten sie bei Kolonialisierung, welche Unterschiede bestanden zwischen ihnen?) sowie kultur- und sozialhistorische Fragen (Wer arbeitete dort, welche Rolle spielten sie bei Sammlung von Wissen über die außereuropäische Welt und bei dessen Verbreitung in Europa, welche Rolle spielten Nicht-Europäer in den Kompanien? usw.)
Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit anzufertigen. Dazu kommen Referate im Seminar und die regelmäßige vorbereitende Textlektüre. |