Informationen zur mündlichen Prüfung Literaturgeschichte
Es handelt sich um eine mündliche, benotete Einzelprüfung à 20 Minuten.
Ablauf: Zu Beginn stellen Sie einen Text Ihrer Wahl vor (maximal 5 Minuten). Daran schließen sich Fragen zu den weiteren Texten der Leseliste an. Zur Vorbereitung wird Ihnen eine Datei mit Orientierungsfragen zur Prüfung zur Verfügung gestellt.
Termine: Mittwoch, der 8. Februar 2023, ab 9 Uhr oder der 29. März 2023, ab 9 Uhr
Die Anmeldung zur Leselistenprüfung erfolgt per E-Mail an Frau Angelika Selle (sek.avl@uni-saarland.de). Geben Sie in der E-Mail bitte Ihren Namen, Ihre Matrikelnummer und Ihren Wunschtermin an.
Folgende Texte werden geprüft:
(Sie können die Werke in einer beliebigen Ausgabe lesen; alle wichtigen Textausschnitte werden Ihnen zusätzlich in Form eines Readers als pdf-Datei zur Verfügung gestellt)
Leseliste Literaturgeschichte der Liebe
Plautus: Amphitruo (ca. 200 v. Chr.), deutsch: Amphitryon
Ovid: Metamorphosen (ca. 1-8 n. Chr.): Die Sage von ”Pyramus und Thisbe”
Gottfried von Straßburg: Tristan und Isolde (ca. 1210)
Francesco Petrarca: Canzoniere (ca. 1348), 34. Sonett
William Shakespeare: Sonnets (1609), deutsch: Sonette, 18. und 130. Sonett
Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774)
Gustave Flaubert: Madame Bovary (1856)
Henrik Ibsen: Et dukkehjem (1879), dt: Nora. Ein Puppenheim
Thomas Mann: Der Tod in Venedig (1912)
Michelangelo Antonioni (Regie): L’éclisse, deutsch: Liebe 62 (Film, Italien 1962)
Ingeborg Bachmann: Malina (1971)
Orhan Pamuk: Masumiyet Müzesi (2008), deutsch: Das Museum der Unschuld
Fragen zur Orientierung für die mündliche Prüfung
Vorbemerkung: Gegenstand der Prüfung sind ALLE Texte bzw. Textausschnitte der Leseliste. Die Fragen dienen der individuellen Vorbereitung; sie werden nicht schematisch Text für Text abgefragt. Es geht weniger um das Abprüfen von Wissen, als um Ihre selbständige literaturwissenschaftliche Lektüre der Texte, die in das Prüfungsgespräch eingebracht werden soll.
Stellen Sie zunächst einen Text Ihrer Wahl in knappen Zügen vor, indem Sie skizzieren, inwiefern es hier um das Thema Liebe geht. Allgemeines/Grundsätzliches zu ALLEN Texten: Von wem und von wann stammt der Text, welcher Gattung gehört er an, in welcher Epoche lässt er sich verorten? Wie ist das Thema Liebe mit der Handlung verflochten? Wie lässt sich die Handlung abstrahierend, systematisch und problematisierend zusammenfassen? (keine Nacherzählung!).
Allgemeines/Grundsätzliches zu ALLEN Texten: Von wem und von wann stammt der Text, welcher Gattung gehört er an, in welcher Epoche lässt er sich verorten? Wie ist das Thema Liebe mit der Handlung verflochten? Wie lässt sich die Handlung abstrahierend, systematisch und problematisierend zusammenfassen? (keine Nacherzählung!) Woraus schließen Sie überhaupt, dass es in dem Text um das Thema Liebe geht? Wie äußert sich das Thema Liebe formal (erzähltechnisch, poetisch, dramatisch, sprachlich-‐stilistisch)? Wer spricht hier wie über Liebe? Welche Liebesdiskurse lassen sich also herausarbeiten? Welches sind die Kategorien, anhand derer sich in diesem Text das Thema Liebe analysieren lässt? (etwa als gesellschaftliches Phänomen, moralisches Problem, Desillusionierung tradierter Liebesvorstellungen, Sozialkritik, Geschlechterfragen, Konflikte zwischen Verstand und Gefühl, zwischen Körper und Geist, zwischen Liebe und Familie, Ehebruch, Liebe und Tod, religiöse Dimension der Liebe ...) Wie würden Sie also das Konzept (die Vorstellung, die Konstruktion, das Ideal, die Problematik,...) von Liebe beschreiben, das den Gegenstand des Textes bildet? Inwiefern kann der Text als typisch oder untypisch für seine Epoche gelten? Geht es in dem Text neben dem Thema Liebe auch um das Thema Literatur (Kultur/Kunst/Film/Theater/Roman/Inszenierung/Darstellung/Diskurs)? Und wenn ja, hängt diese Dimension ebenfalls mit der Liebesproblematik zusammen? Sehen Sie Verbindungen zu anderen Texten der Leseliste? Wo liegen die Gemeinsamkeiten zu den anderen Liebesdiskursen? Wo machen Sie die größten Differenzen aus? Lassen sie sich (literatur-‐)historisch erklären? Welcher Text hat Ihnen aus welchen Gründen besonders gut gefallen, welcher ist Ihnen aus welchem Grund besonders fremd geblieben?
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