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Terenz, Heautontimoroumenos - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Lektüre Langtext
Veranstaltungsnummer 138370 Kurztext
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Keine Übernahme Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 3
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 10:00 bis 12:00 woch 08.11.2022 bis 07.02.2023        ONLINE-KURS!  
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Di. 10:00 bis 12:00 Einzel am 07.02.2023 Gebäude B3 2 - SEMINARRAUM 2.06     Abschlussklausur  
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Karanasiou, Argyri , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Publius Terentius Afer (ca. 195 – 159 v. Chr.), ein Freigelassener des Senators Terentius Lucanus, ist ein Komödiendichter der Römischen Republik, der uns 6 vollständig erhaltene Stücke hinterlassen hat, bevor er mit 25 möglicherweise auf einer Rückreise von Griechenland nach Rom tödlich verunglückte (siehe dazu Sueton, ca. 69-122 n. Chr., De poetis/Vita Terentii). Weder Römer noch Karthager (obwohl in Karthago geboren), beherrscht er dennoch ein beinahe perfektes lateinisches Idiom, sodass sogar das Gerücht kursierte -laut Sueton-, dass Scipio Africanus d. J. (185 – 129 v. Chr.) oder Gaius Laelius (ca. 190 - ca. 128 v. Chr.) –bedeutende Politiker des 3. Punischen Krieges sowie Verfechter der griechischen Kultur- eventuell Teile seiner Werke verfassten.
Terenz vertritt die Gattung der comoedia palliata. Allerdings entfernt er sich von seinem Vorgänger, Plautus (ca. 254-184 v. Chr.), in vielerlei Hinsicht. Seine syntaktische Struktur ist unkompliziert und deutlich. Das Versmaß ist ebenso einfach und die lyrischen Partien (cantica) fehlen beinahe gänzlich. Seine Charaktere erinnern mehr an den gutbürgerlichen Humor des Menander (ca. 342/41 – ca. 290 v. Chr.), des Dichters der hellenistischen Neuen Komödie, als an den derben Witz des Plautus. Aus all diesen Gründen erklärt sich, warum seine Werke Jahrhunderte lang als Schullektüre dienten. Allerdings erweisen sich seine Prologe als philologische Manifesta über die eigene Kunst der Komödie, sie liefern frühe Zeugnisse einer römischen Ästhetik und Literaturkritik und gehen eher von einem gebildeten Publikum aus.
Heauton timōroumenos (griechisch Ἑαυτὸν τιμωρούμενος d.h. „Der, der sich selbst quält bzw. bestraft”) taucht als Titel auch unter den Gedichten von Charles Baudelaire  (Blumen des Bösen, 1857 bis 1868) auf. Das Stück wurde 163 v. Chr. aufgeführt. Es geht auf eine uns nicht erhaltene griechische Vorlage des Menander zurück, welche denselben Titel trägt. Terenz erklärt im Vers 36, dass es sich um eine ruhige Komödie (stataria) ohne intensive Action handelt. Aus diesem Stück stammt der bekannte Spruch: „Homo sum, humani nil me alienum puto  (V. 77)” („Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd.”).
Der Held des Stückes ist ein älterer Athener, Menedemus, der mit seiner harten Kritik seinen verliebten Sohn, Cleinia, dazu bringt, das Haus zu verlassen und in den Krieg zu ziehen. Der Vater bereut es, und seitdem will er sich selbst dadurch bestrafen, dass er ein hartes, mühevolles Leben voller Arbeit führt. Ein weiteres Vater-Sohn-Paradigma wird auf die Bühne gebracht, nämlich Chremes und Cleitiphon. Die Erziehung der Jugend bzw. der Kampf der Generationen wird thematisiert. Darüber hinaus wird eine Neben-Geschichte von einer ausgesetzten Tochter des Chremes, Antiphila, erzählt, welche die Geliebte des Cleinia ist. Die Komödie endet mit der Wiedervereinigung der beiden Liebenden, die sich nun heiraten können. Terenz darf mit diesem Werk als Vorläufer der seit der Renaissance bekannten „Komödie der Sitten od. der Manieren” gelten.

Literatur

Die Textstellen und Übersetzungen werden online auf Moodle allen Teilnehmern/-innen zugänglich sein.

Lateinischer Text
-    (online) https://www.thelatinlibrary.com/ter.heauton.html


Übersetzungen
-    (2012) Terenz. Komödien Bd. 1, lateinisch/deutsch, eingeleitet, übers. und kommentiert von Peter Rau, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012 (IB-Signatur: TER. A. 1 2410:1, UB-Signatur: 2012-4630:1)
-    (1988) Terenz. Werke in einem Band, aus dem Lateinischen ins Deutsche übertragen von Dietrich Ebener, 1. Auflage, Aufbau-Verlag, Berlin 1988 (IB-Signatur: TER. A. 9 100)
-    (1981) Einer straft sich selbst, Lateinisch/Deutsch, übertr. u. hrsg. v. Andreas Thierfelder, Reclam Verlag,
-    (1975) Terenz Heauton-Timorumenos (Der Selbstquäler) Text und Kommentar - 2 Hefte Aschendorffs Sammlung lateinischer und griechischer Klassiker von Karl Lietzmann, Verlag Aschendorff Münster 1975
-    (2001) Terence Volume I (Loeb Classical Library 22): The Woman of Andros/ The Self-Tormentor./The Eunuch, edited and translated by John Barsby
-    (online) ins Englische http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.02.0115%3Aact%3D1%3Ascene%3D1


Kommentar
-    The self-tormentor, edited with transl. and commentary by Antony James Brothers, Aris & Phillips, Warminster 1988 (IB-Signatur: TER. A. 5 3900)


Ausgewählte Sekundärliteratur (fakultativ zum weiterlesen)
-    Eckard Lefèvre (2013), Heauton Timorumenos, in: Antony Augoustakis & Ariana Traill (eds), A Companion to Terence, Wiley- Blackwell, Malden MA, US/ Oxford UK/ Chichester UK, 243-61
-    ders. (1994), Terenz’ und Menanders Heautontimorumenos, (Zetemata), Verlag C. H. Beck, München
-    ders. (1973), Der ›Heautontimorumenos‹ des Terenz, in: Eckard Lefèvre (Hrsg.): Die römische Komödie: Plautus und Terenz. Darmstadt: Wiss. Buchges., 443 - 462  
-    Alison Sharrock (2009), Reading Roman Comedy: Poetics and Playfulness in Plautus and Terence, Cambridge
-    Lawrence Richardson Jr. (2006), "The Terentian Adaption of the Heauton Timorumenos of Menander". Greek, Roman and Byzantine Studies. 46, 13–36
-    Evangelos Karakasis (2005), Terence and the Language of Roman Comedy, Cambridge
-    ders. (2002), A Reading of the Introductory Scene of Terence’s Heautontimorumenos, in: Δωδώνη, Φιλολογία Vol. 31, 247-262
-    J. C. B. Lowe (1998), THE INTRIGUE OF TERENCE'S "HEAUTON TIMORUMENOS", Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 141. Bd., H. 2, 163-171 (https://www.jstor.org/stable/41234314 )
-    Roman Müller (1997), Sprechen und Sprache: Dialoglinguistische Studien zu Terenz, Heidelberg
-    Ortwin Knorr (1995), The Character of Bacchis in Terence's Heautontimorumenos, The American Journal of Philology Vol. 116, No. 2 (Summer, 1995), 221-235 (https://www.jstor.org/stable/295442 )
-    A. J. Brothers (1980), The construction of Terence’s Heautontimorumenos, The Classical Quarterly, Vol. 30. Nr. 1, 94-119 /https://www.jstor.org/stable/638150

Bemerkung

online via MS-Teams & Moodle


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024