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Sueton, Nero - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Lektüre Langtext
Veranstaltungsnummer 138371 Kurztext
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Keine Übernahme Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 3
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 12:00 bis 14:00 woch 08.11.2022 bis 07.02.2023        online via MS-Teams & Moodle  
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Di. 12:00 bis 14:00 Einzel am 07.03.2023 Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 2.30     Abschlussklausur  
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Karanasiou, Argyri , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Neben der herkömmlichen Art der Geschichtsschreibung -der sog. „Annalistik“ wie z.B. in den Annalen und Historien des Tacitus (ca. 56 - 120 n. Chr.)- erscheint in der römischen Kaiserzeit ein zunehmendes Interesse an der Biographie. Der griechische Schriftsteller Plutarch (50 – 120 n. Chr.) beschäftigt sich mit Biographien historischer Figuren sowohl in seinen Kaiserviten (von Augustus bis Vitellius), als auch in seinen Parallelbiographien, in denen er Griechen und Römer paarweise darstellt. Im letzteren Werk, und zwar in der Doppelbiographie zu Alexander und Caesar (Alexander 1, 2-3), grenzte er seine Vorgehensweise von der Geschichtsschreibung deutlich ab: „Denn ich bin nicht Geschichtsschreiber, sondern Biograph (...) Oft sagt ein unbedeutender Vorfall, ein Ausspruch oder ein Scherz mehr über den Charakter eines Menschen aus als die blutigsten Schlachten (...)“. Die Gattung der Biographie fokussiert folglich nicht ausschließlich auf historische Ereignisse, sondern vielmehr auf bekannte Persönlichkeiten; demnach stellen chronologische und geographische Richtigkeit keine Priorität mehr dar. Die Charakterstudien, welche daraus entstehen, liefern eher moralisch-ethische Vorbilder.

An diesen Grundsätzen orientiert sich Gaius Suetonius Tranquillus (ca. 70 – 122 n. Chr.), der uns in den 8 Büchern von seinen Kaiserbiographien 12 Viten (von Julius bis zu Domitian) hinterlassen hat. Darüber hinaus bemüht er sich zwischen historischen Quellen (zu denen er als Leiter der kaiserlichen Kanzlei Hadrians 121-122 n. Chr. freien Zugang hatte) und unterhaltsamen Anekdoten ein Gleichgewicht herzustellen. Seine Biographien thematisieren nicht bloß das Regieren eines Alleinherrschers, sondern folgen einem bestimmten Schema: 1. Herkunft, 2. Jugend und Erziehung, 3. militärisch-politische Leistungen, 4. Privatleben, 5. Vorzeichen bei Geburt und Tod, 6. Tod, Begräbnis und Testament. Mit einem klaren Sprachstil porträtiert er den jeweiligen Herrscher im antithetischen Modell von Tugenden und Fehlern. Suetons moralisierende Bemerkungen helfen dem Leser, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Suetons Biographie von Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (od. Lucius Domitius Ahenobarbus 37 – 68 n. Chr.) erscheint 50 Jahre nach dessen Tod. Tacitus’ Informationen zu Nero (Annales I, 1, und XIII) sowie die von Plutarch (Galba 2,1, Moralia 7. 269-99) ebenso. Tacitus beschreibt die Julisch-Claudische Dynastie im Allgemeinen als „ungerecht“. Plutarch hält Nero für einen Tyrannen. Sueton setzt mit der negativen Darstellung des Kaisers fort.

Die Textstellen und Übersetzungen werden auf Moodle allen Teilnehmer/-innen zugänglich sein.

Literatur

Übersetzungen
-    Sueton, Nero, lateinisch/ deutsch, hrsg. u. übers. von H. Martinet, Tusculum, 2004
-    De vita Caesarum. Die Kaiserviten, Liber VI Nero, lateinisch/deutsch, Artemis & Winkler Verlag, 2004
-    Sueton, Kaiserbiographien, Gesamtausgabe, 6. Buch: Nero, übers. und komm. von U. Blank-Sangmeister, M. Giebel, H. Martinet, D. Schmitz, Reclam Verlag
-    Sueton, Nero, lateinisch/deutsch, hrsg. u. übers. von M. Giebel, Reclam Verlag,  2001
-    (online) lateinisch/deutsch: https://www.gottwein.de/Lat/suet/nero01.php
-    (online) lateinisch/englisch: http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Nero*.html
-    (online) ins Englische: https://www.gutenberg.org/files/6400/6400-h/6400-h.htm#link2H_4_0007
-    (online) ins Englische: http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.02.0132%3Alife%3Dnero
-    (online) ins Englische: https://www.poetryintranslation.com/PITBR/Latin/Suetonius6.php


Kommentar
-    (1992) W. Kierdorf, Sueton, Leben des Claudius und Nero: Textausgabe mit Einleitung, kritischem Apparat und Kommentar, Schönigh, Paderborn/München/Wien/Zürich


Sekundärliteratur (fakultativ zum weiterlesen)
-    (2021) Tristan Power, Collected Papers on Suetonius, Routledge, London
-    (2020) Maya Menon, ‚De Monstris“: The madness of Isolation in Suetonius’ „Caligula“ and „Nero“,  Univ. of. Kentucky (https://uknowledge.uky.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1049&context=honprog )
-    (2019) Verena Schulz, Decontructing Imperial Representation: Tacitus, Cassius Dio and Sutonius on Nero and Domitian, (Mnemosyne Supplements 427), Brill
-    (2016) Anonymous, Suetons Kaiservita und die Darstellung Neros, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377546
-    (2015) S. Steger, Kaiser Nero und die Macht der Gerüchte, Potsdam Universität (https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/8127/file/steger_bachelor.pdf )
-    (2015) Alexei V. Zadorojnyi, Colour in Suetonius’ Lives oft he Caesars, in: Rhiannon Ash et al. (ed.), Fame and Infamy, Essays on Characterisation in Greek and Roman Biography and Histotiography, 284-298
-    (2014) Susan A. Curry, Nero Quadripes: Animalizing the Emperor in Suetonius’s Nero, Arethusa 47. No. 2, 197-230 (https://www.jstor.org/stable/26322601 )
-     (2012) J. Krüger, Nero, der römische Kaiser und seine Zeit, Köln/Weimar/Wien
-    (2002) Holger Sonnabend, Geschichtsschreiber als Biographen in der römischen Kaiserzeit, in: Geschichte der antiken Biographie, Springer-Verlag/ J. B. Metzler, Stuttgart, 125-45
-    (2002) ders., die Klassiker des Genres: Plutarch und Sueton, Geschichte der antiken Biographie, Springer-Verlag/ J. B. Metzler, Stuttgart, 146-82


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024