Als ,Gespenster-Hoffmann‘ rief Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776–1822) sowohl mit seiner Lebensführung als auch mit seinem Werk unterschiedliche Reaktionen hervor, die einander über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinweg beeinflussten. So bezieht sich etwa Goethe in seiner Verurteilung Hofmanns als „krankhaft” auf Sir Walter Scotts Essay On the Supernatural in Fictitious Composition: and Particularly on the Works of Ernest Theodore William Hoffmann (1827). In Frankreich und Russland werden Hoffmanns Texte allerdings bereits in den 1820er Jahren mit Begeisterung rezipiert, und auch in den anglo-amerikanischen Raum lassen sich die Spuren seiner Wirkungsgeschichte zurückverfolgen.
Hoffmanns Werk erweist sich somit als Ausgangspunkt für ein Geflecht aus interkulturellen Beziehungen. Das Seminar setzt es sich zum Ziel, einige dieser Beziehungen nachzuverfolgen und dabei danach zu fragen, wie sich der Transfer in jeweils unterschiedliche kulturelle Räume gestaltet. Welche Arten der Bezugnahme auf Hoffmann lassen sich ausmachen? Gegenstand der Seminarsitzungen sind Erzählungen Hoffmanns sowie nicht-deutsche Texte, die durch eine Hoffmann-Rezeption inspiriert sind und dabei Aspekte seines Schreibens aufgreifen, sich häufig aber auch abgrenzen.
Die Texte und Auszüge, die Gegenstand der Seminarsitzungen sind, werden Ihnen auf Microsoft Teams zur Verfügung gestellt. |