Kommentar |
Die Beschränkung der Geschichts- und Kunstgeschichtswissenschaften auf ein vermeintlich einheitlich christlich geprägtes Europa wird seit einiger Zeit immer mehr in Frage gestellt. Zwar kann man bis zum 16. Jahrhundert nicht von einer „Global Art History” sprechen, weil erhebliche Teile der Welt weitgehend voneinander abgeschnitten existierten. Mit dem Begriff des „eufrasischen Zeitalters” hat der Historiker Michael Borgolte aber für das Mittelalter einen Raum definiert, in dem große Teile Asiens, Afrika nördlich der Sahara und Europa kulturell miteinander vernetzt waren. Das Hauptseminar behandelt anhand exemplarischer Beispiele, wie Bilder und Objekte über große geographische und kulturelle Distanzen hinweg transferiert wurden – und was das für ihre Funktion und ihre Rezeption bedeutete. |