Das Tandem aus Deutschland und Frankreich ist als treibende Kraft aus der europäischen Politik nicht wegzudenken. Doch trotz dieser engen Verbundenheit – bis hin zu politischen Freundschaften etwa zwischen Schmidt und Giscard d’Estaing oder Kohl und Mitterand – unterscheiden sich die politischen Systeme, die politische Kultur und der politische Entscheidungsprozess beider Länder erheblich. In diesem Seminar werden die zentralen Unterschiede in den politischen Systemen systematisch aufgearbeitet und vor dem Hintergrund aktueller Debatten und Herausforderungen analysiert. Wie reagieren die Staaten auf das Erstarken rechtspopulistischer Parteien? Wie verändern sich Wähler, Parteien und das Parteiensystem? Und welche Muster zeichnen sich ab, wenn man die politischen Entscheidungsprozesse und die Policy-Outputs analysiert? Die Untersuchung von Fragen wie diesen erlauben es Studierenden, umfassende Kenntnisse zu den politischen Systemen mit aktuellen Fragen und Entwicklungen in ausgewählten Politikfeldern zu verbinden.
Veranstaltung hat folgende Lernziele:
Studierende können
1) Zentrale Konzepte der Vergleichenden Regierungslehre erläutern;
2) Das politische System der BRD und der V. französischen Republik beschreiben und anhand grundlegender Theorien der Vergleichenden Regierungslehre einordnen;
3) Den politischen Entscheidungsfindungsprozess Frankreichs und Deutschland und dabei insbesondere den Gesetzgebungsprozess erläutern;
4) Die zentralen Elemente des Entscheidungsfindungsprozesses an empirischen Beispielen aus ausgewählten Politikfeldern erklären;
5) Wichtige Herausforderungen für die Politik in beiden Staaten unter Rückgriff auf die theoretischen Konzepte der vergleichenden Regierungslehre und der Policy-Forschung diskutieren.
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