Heinrich von Kleists Erzählungen wurden in seiner eigenen Zeit kaum gelesen, seine Stücke nur zum Teil gespielt und mitunter zensiert. Seine Wirkung im 20. und 21. Jahrhundert aber ist enorm. Sie lässt sich nicht nur an der Aufnahme seiner Werke in Lehrpläne und an der Beliebtheit seiner Dramen auf der Bühne ablesen, sondern auch an zahlreichen Romanen, Hörspielen, Filmen und Comics, in denen der Autor und seine Werke ein intermediales Nachleben erfahren. Das Seminar befasst sich mit Kleist-Adaptionen in verschiedenen Medien und bietet dabei zum einen eine Gelegenheit, an ausgewählten Erzählungen zentrale Texte von Kleist zu vertiefen, vermittelt aber auch Analysetechniken für Adaptionen in Hörspiel, Film und Comic. Es ist von Vorteil, wenn Teilnehmende Vorerfahrungen mit der Analyse mindestens eines dieser Medien haben.
Das Seminar findet in Kooperation mit der Universität Mannheim statt. Am 30.11. werden wir uns mit den Teilnehmenden aus dem Seminar Kleist-Adaptionen von Prof. Thomas Wortmann treffen (voraussichtlich digital), um uns über filmische Adaptionen von Kleists Erzählung Michael Kohlhaas auszutauschen.
Neben Michael Kohlhaas steht die Erzählung Die Marquise von O... und deren visuelle Adaptionen im Zentrum des Seminars. Ein Ziel des Seminars ist der Vergleich verschiedener Adaptionen. Abgeschlossen wird das Seminar mit einem Ausblick auf Bearbeitungen der Biografie von Kleist in Film und Comic.
Bitte anschaffen (Reclam-Ausgabe):
Heinrich von Kleist: Sämtliche Erzählungen und andere Prosa (ISBN 978-3-15-008232-4)
Andere Texte werden zu Beginn der Lehrveranstaltung in einem Reader über MS Teams zur Verfügung gestellt. Die behandelten Filme werden zu separaten Sichtungsterminen im Filmsichtungsraum der Germanistik gezeigt.
Neben aktiver Teilnahme sind die Bearbeitung von wöchentlichen Aufgaben und das Einreichen eines Exposés für die Hausarbeit verpflichtend. Das Seminar wird mit einer schriftlichen Hausarbeit abgeschlossen. |