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Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Industrialisierung, Kapitalismus und Urbanisierung ihren ersten Höhepunkt erreichten, waren nicht alle Menschen glücklich mit dieser Entwicklung. Die Verwerfungen der gesellschaftlichen Wandlungsprozesse führten zur Suche nach Gegenentwürfen. Eine bessere, naturnahe Lebensweise wurde propagiert. Im deutschsprachigen Raum entstand die Lebensreformbewegung, ein Sammelbegriff für eine Fülle von Strömungen, die alle Lebensbereiche einer Revision unterzogen und Verbesserungen anmahnten. Dies betraf die Medizin, die Ernährung (Bircher Müsli!), die Kleidung, den Körper (FKK!), Bildung, das soziale Miteinander (Kommunen!) usw. Diese Reformbewegung wirkt bis in unsere Gegenwart hinein. Gerade die Gegenkultur der 1960er Jahre stand in dieser Tradition und ausgehend von ihr Entwicklungen, die wir heute zum Mainstream rechnen: Wellness, Achtsamkeit, Ökolandwirtschaft, Vegetarismus u.ä. Der Kurs wird ausführlich die Lebensreformbewegung um 1900 betrachten und dann die Entwicklungen seit den 1960er Jahren. |