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Die Geschichte von Ost und West ist im Mittelalter geprägt von der Konkurrenz zwischen Rom und Konstantinopel. Nach der Erneuerung des weströmischen Kaisertums durch Karl den Großen im Jahre 800 kam es zu ständig wieder aufflammenden diplomatischen Spannungen, bis die Byzantiner, wie man die Einwohner des Oströmischen Reiches heute zu nennen pflegt, einsehen mussten, dass sich das „Zweikaiserproblem“ nicht in ihrem Sinne lösen ließ. Der byzantinische Kaiser konnte nicht mehr beanspruchen, der einzige römische Kaiser zu sein, der über allen anderen Herrschern der Christenheit erhöht ist. Die politische Wirklichkeit des hohen und späten Mittelalters ließ dies nicht mehr zu. Im Laufe des Mittelalters hatten sich die Bischöfe von Rom zur hierarchischen Spitze der westlichen Kirche aufgeschwungen, deren Vorrang in der gesamten Christenheit Anerkennung beanspruchte. Im Westen, in Lateineuropa, gelang es, diesen Anspruch Wirklichkeit werden zu lassen. Der Patriarch von Konstantinopel widersetzte sich jedoch hartnäckig, was zum sogenannten „Morgenländischen Schisma“ führte und trotz zahlreicher Versuche, die Einheit von westlich-lateinischer und östlich-griechischer Kirche wiederherzustellen, zur bleibenden Spaltung in katholische und orthodoxe Kirche wurde. Vielfältige Verbindungen, durchaus konfliktträchtig – man denke an den vierten Kreuzzug – bestanden über die Jahrhunderte weiterhin zwischen Byzanz und dem Westen Europas. Einige Stationen dieser wechselvollen Geschichte von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, von Solidarität und Gegnerschaft werden in diesem Brückenkurs beleuchtet, der aus digitalen Lerneinheiten besteht. Die vier Einheiten umfassen jeweils eine Audiodatei zum Thema und ergänzenden Lektionen zur Vertiefung. |