Kommentar |
Nach Amerika oder Russland, nach Preußen oder Ungarn, Spanien oder Dänemark? Ansiedlungsmöglichkeiten gab es für Auswanderungswillige im Heiligen Römischen Reich des 18. Jahrhunderts viele und die Zielländer bewarben ihre Vorzüge in schillernden Farben. Es wird deutlich, dass nicht nur große Auswanderungswellen, sondern vor allem die dahinterstehende Auswanderungswerbung kennzeichnend war für die Migrationsgeschichte des 18.Jahrhunderts. Das Proseminar setzt es sich daher zum Ziel die Anwerbestaaten miteinander zu vergleichen, um somit deren geo- und bevölkerungspolitische Intention, ihr methodisches Vorgehen und ihre rezeptive Wirkung auf andere Staaten und Auswanderer herauszuarbeiten. Ein Perspektivenwechsel gibt dabei Aufschluss über die Wirksamkeit der Maßnahmen, indem der Auswanderer in seinen Kommunikationsnetzwerken und seiner Lebenswelt näher betrachtet wird. Wie lockten die Anwerbestaaten? Wo und wie verbreitete sich die Werbung? Wer warb und wer war umworben? Wer wanderte aus und warum? Waren Auswanderer untereinander vernetzt und wenn ja, wie? Im Laufe des Seminars werden anhand des Themas methodische Grundlagen vermittelt, die im Tutorium vertieft werden sollen. Zur Verfestigung des Erlernten werden das Halten eines Referats, die Erstellung einer Hausarbeit, sowie die aktive Teilnahme im Tutorium und Seminar vorausgesetzt.
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Literatur |
Literatur:
Klaus J. Bade (Hg.), Enzyklopädie. Migration in Europa. Vom 17. Jh. bis zur Gegenwart, 3. Auflage, Paderborn/München/Wien 2010;
Dirk Hoerder, Geschichte der deutschen Migration: vom Mittelalter bis heute, München 2010. |