Kommentar |
„Barock“ zählt zu den großen, meist unhinterfragt benutzten Begriffen der europäischen Kunstgeschichte. Ebenso unumstößlich scheint die Tatsache, dass die „Barockkunst“ um 1600 in Rom entstanden ist. Aber was geschieht tatsächlich? Lässt sich „Barock“ tatsächlich als stilistisches Phänomen erklären? Wie funktioniert das Zusammenspiel der Künste, gelegentlich als barockes „Gesamtkunstwerk“ bezeichnet? Welche Rolle spielen der genius loci der alten Weltmetropole Rom, das eigenartige, sonst nirgendwo in Europa vorzufindende politische System des Kirchenstaats, die katholische Kirche im Zeitalter ihrer Reform, die Antike, die Künstler, die Auftraggeber? Im Hauptseminar sollen diese Fragen anhand von zentralen Werken und Werkkomplexen (Städtebau, Architektur, Skulptur, Malerei) der Zeit von ca. 1580 bis 1620 und im Lichte neuerer Hypothesen der Forschung diskutiert werden. |