PS Heinrich von Veldeke: Eneasroman - [PS Lektüre mittelhochdeutscher Texte] (Fr 8-10) - Einzelansicht

Der vor 1190 entstandene Eneasroman Heinrichs von Veldeke gilt als wichtiger Vertreter des deutschsprachigen Antikenromans; sein Verfasser wird schon von Gottfried von Straßburg und Wolfram von Eschenbach lobend erwähnt. Wie seine französische Vorlage, der Roman dʼEneas, folgt der Roman in weiten Teilen Vergils Bearbeitung des Äneas-Stoffes von der Flucht aus dem zerstörten Troja bis zur Niederlassung der Trojaner in Italien als Ausgangspunkt für die Gründung Roms. Dennoch handelt es sich um mehr als um eine bloße Nacherzählung: Durch die Akzentuierung von Themen wie Minne und Herrschaft werden Schwerpunkte gesetzt, die die nur wenig später entstehenden höfischen Romane aufgreifen und nutzen. Gleichzeitig gibt der Eneasroman Einblicke in die Rezeption sowohl antiker Stoffe wie auch zeitgenössischer Ereignisse, in das idealisierte Selbstverständnis der adeligen Gesellschaft und in im Mittelalter verbreitete religiöse Vorstellungen.

Im Seminar soll vor allem das Übersetzen und Interpretieren mittelhochdeutscher Texte geübt werden. Darüber hinaus werden zentrale Themen der germanistischen Mediävistik (beispielsweise die Zuordnung eines Texts zu literarischen Gattungen und Probleme der Textüberlieferung) besprochen.

Heinrich von Veldeke: Eneasroman. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Ludwig Ettmüller ins Neuhochdeutsche übersetzt, mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Dieter Kartschoke. Stuttgart: Reclam 1986 (2014) (=RUB; 8303). (zur Anschaffung)

Wörterbuch:

entweder

Hennig, Beate: Kleines mittelhochdeutsches Wörterbuch. In Zusammenarbeit mit Christa Hepfer und unter redaktioneller Mitwirkung von Wolfgang Bachofer. 6., durchgesehene Auflage. Berlin/Boston: de Gruyter 2014.

oder

Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel. 38., unveränderte Auflage. Stuttgart: Hirzel 1992.

Die verbindlich geltenden Zulassungsvoraussetzungen entnehmen Sie eigenverantwortlich den Modulhandbüchern und Studienordnungen Ihres jeweiligen Studienganges.

Die zu erbringenden Prüfungsleistungen sind den Regelungen der Modulhandbücher und der Studienordnung Ihres jeweiligen Studienganges eigenverwantwortlich zu entnehmen.