Gewollt oder ungewollt blicken die historischen Darstellungen des sog. „Kirchenkampfs“ häufig auf die Zeit der 1930er Jahre in Deutschland nach einem dualistischen Modell: hier die NSDAP mit dem Staatsapparat und dort die evangelischen Kirchen, ihre Gremien und Leitungspersönlichkeiten. Analysiert wird dann – mal mehr mal weniger differenziert -, wie das Verhältnis „der Kirchen“ zum Nationalsozialismus mit Begriffen von Nähe und Distanz beschrieben werden kann.
Nach einem einführenden Blick auf die Epoche „Kirchenkampf“ möchte ich mit Ihnen auf Personen und Gruppierungen sowie deren Anschauungen und Programme blicken, die evangelisch geprägt sind und gleichzeitig aktive Mitglieder der NSDAP und/oder Teil des nationalsozialistischen Systems waren. Wie ist es weltanschaulich zu begreifen und historisch einzuordnen, wenn bspw. ein Pfarrer damals in einem Zeitungsbeitrag formulieren konnte: „Tiefinnerlicher freier Christenglaube und Nationalsozialismus lassen sich wohl vereinigen.“?
Zum Gelingen des Seminars ist die Übernahme eines Referats nötig. |