Kannibalismus in der Antike - Mythos und Topos - Einzelansicht

Die früheste Erwähnung antiker Anthropophagie findet sich bereits in Homers Epos Odyssee: Der Kyklop Polyphem schließt Gefangene in seiner Höhle ein, um sie anschließend zu essen. In der Götterwelt ist es Kronos , der das Tabu bricht und  seine eigenen Kinder verschlingt, bis er schließlich von Jupiter gestürzt wird. In der historisch-politischen Geschichte der Antike wird innenpolitischen Gegnern, "barbarischen" Feinden und Religionen wie dem Christentum Kannibalismus zur Desavouierung nachgesagt. In der Übung werden wir uns besonders mit diesem zweiten Aspekt der Anthropophagie auseinandersetzen.

E. P. Cueva, Cannibalism in Ancient Novel Revisited, in: G. Champion (Hg.), Interdisciplinary Essays on Cannibalism: Bites Here and There, 2021 https://books.google.de/books?id=ZfwgEAAAQBAJ&lpg=PT72&ots=Aq6pQiHygj&dq=cannibalism%20greece%20rome&lr&hl=de&pg=PT72#v=onepage&q=cannibalism%20greece%20rome&f=false

E. Köstner, Ein gefundenes Fressen: Aufforderung zur Anthropophagie in fiktiven römischen Testamenten als Chiffre einer dystopischen Gesellschaft, in: Historia 67 (2018), 191 - 222

F. Pfäfflin, Zum Fressen gern – kulturgeschichtliche, psychodynamische und rechtliche Aspekte der Anthropophagie, 2018 https://doi.org/10.1007/s00451-018-0318-y

F. Pöhl, das Problem des Anderen am Beispiel des Kannibalismus- und Rassediskurses von der Antike bis in die Neuzeit 2018 https://diglib.uibk.ac.at/download/pdf/2828595?name=Das%20Problem%20des%20Anderen%20am%20Beispiel%20des%20Kannibalismus-%20und%20Rassendiskurses%20von%20d