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Es soll durch die gemeinsame Behandlung von Prag und Wien eine Art Dialog der beiden mitteleuropäischen Großstädte ermöglicht werden. Das unter dem Luxemburger Kaiser Karl IV. zur Metropole erhobene Prag geht voran, verliert seine Vormachtstellung als Reichshauptstadt aber später an das Habsburgische Wien. Wie die riesigen Domtürme zeigen, rivalisierten die Städte auf dem Gebiet der Architektur bereits früh miteinander, wobei nur der „Steffel“ in Wien wie geplant fertiggestellt wurde. Die Prager Kunstsammlungen Rudolfs II. – man denke etwa an die zahlreichen Gemälde Pieter Bruegels oder die Werke Giuseppe Arcimboldos – ziehen mit dem Kaiserlichen Hof nach Wien, heute finden wir sie im Kunsthistorischen Museum. Die Renaissancearchitektur blühte in Prag, der Hochbarock in Wien. Jugendstil und frühe Moderne brachten in Wien Werke von Weltruf hervor, mindestens beachtliche finden sich in Prag. Und nach dem Zusammenbruch der Monarchie, in der die Rangordnung von Reichs- und böhmischer Landeshauptstadt verloren geht, steht dem Aufstieg Prags ein Niedergang von Wien gegenüber. Heute prosperieren beide, nicht zuletzt dank ihrer enormen Attraktivität für den Tourismus. |