Lerninhalte |
Wenn Sie das Wort „Gasthörer*innen“ lesen, wissen Sie, dass diese Schreibweise (mit dem Sternchen) gegendert ist, d.h. dass jedes Geschlecht damit angesprochen werden soll. Früher war nur von „Gasthörern“ die Rede, Frauen sind beim sogenannten generischen Maskulinum unterschlagen worden. Diese Zeiten sind vorbei. Im Zuge der Gleichberechtigung aller Menschen (nicht nur der Männer!), muss heute sprachlich anders agiert werden. Dass darüber heftig debattiert und gestritten wird, kann man tagtäglich in den Medien erleben.
Gender (Lehnwort aus dem Englischen, gesprochen: Dschender) geht jedoch weit über diese Sichtbarmachung geschlechtlicher Unterschiede in Sprache hinaus. Gender bedeutet „soziales Geschlecht“, bezieht sich auf die Art und Weise, wie Geschlechterrollen in der Gesellschaft unser Bild von Mann und Frau prägen und festschreiben (Stichwort: „Frauen oder Männer sind nun mal so.“). So verdienen Frauen nach wie vor durchschnittlich weniger als Männer, weil sie Frauen sind („Gender Pay Gap“ = geschlechtsbezogene Einkommenslücke).
Die Gendertheorie, die ihre Wurzeln in der Sexualwissenschaft und im Feminismus hat, betrachtet Vorstellungen von den Geschlechtern und ihre Folgen für einzelne Menschen und die Gesellschaft. Der Kurs stellt die wichtigsten Etappen und Inhalte der Gendertheorie vor und versucht, die teilweise sehr erhitzte Debatte abzukühlen. |