Die Fähigkeit zu empathischem Verhalten wird zunehmend auch Maschinen zugesprochen. Begriffe wie „Affective Computing“, „Emotion Artificial Intelligence“ oder „Artificial Empathy“ verdeutlichen diesen Zusammenhang. Es geht darum, den psychischen Zustand eines Menschen computergestützt zu erkennen und intelligent (= situationsadäquat) darauf zu reagieren. In der KI-Forschung werden dazu in den letzten Jahren verstärkt Algorithmen entwickelt, die durch die Analyse von Mikro-Mimik („Actionunits“) und feinsten Stimm-Merkmalen („Audio Intelligence“) zu einer emotionalen Mustererkennung gelangen. Dabei findet auch eine Übertragung psychologischer Methoden statt (z.B. des Facial Action Coding Systems).
Wenn auch die Forschung dazu noch recht jung ist, wurde das Thema in der Populärkultur bereits früh aufgegriffen, etwa in den Filmen Bicentennial Man (USA 1999; dt.: Der 200 Jahre Mann) oder A.I. – Artificial Intelligence (USA 2001). Auch in neueren Produktionen erlangt das Thema eine große Aufmerksamkeit, etwa im Film Her (USA 2013) oder in der Serie Extant (USA 2014/2015). Dabei bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich das Spannungsfeld zwischen Innovation und Manipulation („Deep Fakes“) entwickeln wird.
Im Seminar werden philosophisch-ethische Fragestellungen mit psychologischen und ideengeschichtlichen Befunden verknüpft. Darüber hinaus erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit populärkulturellen Thematisierungen in Filmen, Serien & Literatur. |