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Black Germany: Deutsche Verflechtungen mit Afrika in der Frühen Neuzeit - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar / Oberseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 143511 Kurztext
Semester SoSe 2023 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 30 Max. Teilnehmer/-innen 30
Turnus Keine Übernahme Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Einfaches Belegvefahren Geschichte    15.03.2023 - 30.04.2023   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 12:00 bis 14:00 woch 11.04.2023 bis 18.07.2023  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 3.19        
Gruppe :
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Hahn, Philip, Univ.-Professor, Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

Über den Umgang mit dem kolonialen Erbe des deutschen Kaiserreichs wird aktuell intensiv diskutiert, etwa wenn es um die Restitution von geraubten Kulturgütern in ethnologischen Museen oder nach Akteuren deutscher Kolonialherrschaft benannte Straßen geht (z.B. die Lüderitz-Straßen in Saarbrücken und Völklingen). Dass die kurze Episode deutscher Kolonien in Afrika eine lange Vorgeschichte in der Form eines „Kolonialismus ohne Kolonien“ hatte, ist in der Öffentlichkeit hingegen kaum präsent. Das Seminar orientiert sich an den jüngsten Forschungen, die sich für die Sichtbarmachung dieser Geschichte einsetzen.
Denn bereits lange vor 1800 waren deutsche Kaufleute und Seeleute in den transatlantischen Sklavenhandel involviert. Kupfer und Waffen aus deutscher Produktion wurden nach Afrika verkauft, aus Afrika verschleppte Versklavte trugen bei der Plantagenarbeit in den Amerikas Leinenkleidung aus Deutschland. Ende des 17. Jahrhunderts erwarb die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie eine Kolonie im heutigen Ghana. Deutsche Seefahrer berichteten von der westafrikanischen Küste und aus Südafrika, manche brachten auch Gegenstände von dort mit. Menschen afrikanischer Herkunft wurden auch nach Deutschland verschleppt, wo sie als sogenannte „Hofmohren“ an Fürstenhöfen dienten oder als ‚exotische‘ Dienstboten in bürgerlichen Haushalten arbeiteten. Wurden sie getauft, so erregte dies große Aufmerksamkeit und diente der Selbstvergewisserung vermeintlicher europäisch-christlicher Überlegenheit. Als das deutsche Kaiserreich dann ab den 1880er Jahren zur Kolonialmacht aufstieg, wurden die frühneuzeitlichen deutschen Aktivitäten in Afrika wieder interessant und ausdrücklich als Vorläufer interpretiert, gerieten nach dem Ersten Weltkrieg aber bald wieder in Vergessenheit.

Literatur

Rebekka von Mallinckrodt u.a. (Hgg.), Beyond Exceptionalism: Traces of Slavery and the Slave Trade in Early Modern Germany, Berlin/Boston 2021; Craig Koslofsky/ Roberto Zaugg (Hgg.), A German barber-surgeon in the Atlantic slave trade: the seventeenth-century journal of Johann Peter Oettinger, Charlottesville/London 2020; Roberto Zaugg, 1683: Großfriedrichsburg – Brandenburg in Afrika, in: Andreas Fahrmeir (Hg.), Deutschland. Globalgeschichte einer Nation, München 2020, S. 228-231; Adam Jones (Hg.), German sources for West African history: 1599-1669, Wiesbaden 1983.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024