Kommentar |
Keine Generation zuvor war jemals solchen Veränderungen ihrer Lebensumstände ausgesetzt, wie die Menschen in der Zeit zwischen dem Wiener Kongress und der Reichsgründung. Dieser Wandel und die Geschwindigkeit, mit der er sich vollzog, entfaltete seine ganze Dynamik in der Industriellen Revolution.
Ausgehend vom Erbe der Französischen Revolution analysieren wir anhand ausgewählter Texte die Kräfte, die diese gesellschaftsprägende Entwicklung bestimmten. Der Fokus liegt dabei zunächst auf den politischen Rahmenbedingungen und der Entstehung eines aufstrebenden Wirtschaftsraums sowie den neuen Formen der Kommunikation und des Verkehrs. Wir analysieren die Entwicklung der Kohle- und Stahlindustrie als Leitsektoren der Industrialisierung und diskutieren die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung auf die Lebensumstände und die sozialen Verhältnisse der Menschen in der Saarregion. Hierbei steht die Verteilung von Armut und Wohlstand und die beginnende Urbanisierung im Zentrum der Betrachtung. |
Literatur |
Ralf Banken, Die Industrialisierung der Saarregion 1815 – 1914, Bd. 1 und 2, Stuttgart 2000.
Martin Baus, Bernhard Becker, Jutta Schwan (Hrsg.), Bayern an der Blies. 100 Jahre bayerische Saarpfalz, St. Ingbert 2019.
Gabriele B. Clemens, Eva Kell (Hrsg.), Preußen an der Saar. Eine konfliktreiche Beziehung (1815 – 1914), Saarbrücken 2018.
Richard van Dülmen (Hrsg.), Industriekultur an der Saar. Leben und Arbeiten in einer Industrieregion 1840 – 1914, München 1989.
Alexa Geisthövel, Restauration und Vormärz 1819 – 1847, Paderborn 2008. |
Voraussetzungen |
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme am Proseminar und am begleitenden Tutorium, Textlektüre, aktive Mitarbeit, Übernahme eines Referats, Erarbeitung von wissenschaftlichen Thesen und Fragen zum Verfassen einer 10-15-seitigen Hausarbeit.
|
Zielgruppe |
Bachelor-Studiengänge Geschichtswissenschaften/Geschichte/Historisch orientierte Kulturwissenschaften/Europawissenschaften sowie Lehramt Geschichte, auslaufende Lehramtsstudiengänge Geschichte, Starter- und Schnupperstudium. Die Veranstaltung versteht sich als Einführung in die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und ist besonders für Studienanfänger und jüngere Semester geeignet.
|