Kommentar |
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine gehören die Atomdrohungen längst zum Arsenal der Kreml-Propaganda. So stellt etwa der ehemalige Staatspräsident Dmitrij Medwedew die Auslöschung Polens in Folge eines Atomkrieges in Aussicht. Der einflussreiche Politikwissenschaftler Sergej Karaganow fordert einen präventiven Atomangriff auf Europa. Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko behauptet, an Entscheidungen über den Einsatz von Atomwaffen beteiligt zu sein, und lässt zudem die Entscheidungsträger*innen im Westen wissen, seine Hand würde nicht dabei zittern, wenn er auf die "Atomknöpfe" drücken müsse.
Unter diesen Umständen wird in Deutschland und in Europa immer häufiger über die Atomwaffen, ihre Geschichte und Entwicklung diskutiert. Diese Themenkomplexe stehen im Mittelpunkt der geplanten Veranstaltung, die insbesondere die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki (1945), die Kuba-Krise (1962), die Stationierung US-amerikanischer und sowjetischer Raketen in Europa und die aktuelle Atomwaffen-Rhetorik im Ukraine-Krieg thematisiert. |
Literatur |
Literatur:
Peter Auer, Von Dahlem nach Hiroshima. Die Geschichte der Atombombe, Berlin 1995
Hubert Mania, Kettenreaktion. Die Geschichte der Atombombe, Reinbek bei Hamburg 2010
Richard Rhodes,The Making of the Atomic Bomb, New York 1986
Spencer R. Weart, The Rise of Nuclear Fear, Cambridge, Mass. 2012
David Baker, Atomwaffen: Geschichte, Technik, Trägersysteme, Stuttgart 2023 |