Der Handlungsspielraum von Frauen war im Mittelalter im Vergleich zu demjenigen der Männer sicher eingeschränkt - aber handlungsunfähig waren Frauen keinesfalls. Um den Chancen weiblicher Einflussnahme auf die Spur zu kommen, bieten 'Ego-Dokumente', in erster Linie Briefe, eine sehr wichtige Quelle. Im Seminar wird einerseits auf die Funktion und Gestalt von Briefen in mittelalterlichen (fiktionalen) Erzähltexten eingegangen, andererseits werden real überlieferte Briefe v.a. spätmittelalterlicher Fürstinnen in den Blick genommen. Sie zeigen ein lebhaftes Bild derjenigen Möglichkeiten politischer Einflussnahme, die sich den Damen vor allem der höheren Schichten boten.
Für Studierende des Masterstudiengangs "Literatur und kulturelle Praxis" wird die Möglichkeit geboten, Editionen bisher nicht edierter Briefe zu erstellen. Alle Studierenden können sich an der Konzeption und Durchführung einer Ausstellung zum Thema beteiligen, die im Jahr 2024 in Zweibrücken (Bibliotheca Bipontina) stattfinden wird.
Vorbehaltlich der Finanzierung kann das Seminar als "Blended Intensive Programme"-Seminar besucht werden; das bedeutet, dass einige Sitzungen zusammen mit Studierenden aus Warschau und L'Aquila hybrid gestaltet werden und die Referate in einer von Erasmus+ mitfinanzierten Präsenzphase in L'Aquila stattfinden. Die Details dieser Möglichkeit werden in der ersten Sitzung des Seminars besprochen.
ACHTUNG: die erste Sitzung findet am 2. November statt. |