Kommentar |
Für die Europäische Union ist Westafrika zu einer Region von strategischer Bedeutung geworden, die klimapolitische, migrationsbezogene und wirtschaftliche Herausforderungen miteinander verbindet. Insbesondere Frankreich und Deutschland, die aus historischen Gründen in der Region sehr unterschiedlich vertreten sind, möchten ihre Zusammenarbeit in Westafrika verstärken. Dieses Vorhaben ist im bilateralen Vertrag von Aachen (2019) verankert: Im Kapitel über „Frieden, Sicherheit und Entwicklung” ist Artikel 7 der Afrikapolitik gewidmet, mit dem Ziel, „eine immer engere Partnerschaft zwischen Europa und Afrika zu errichten”.
Dieses Seminar soll es den Studierenden ermöglichen, gemeinsame bzw. unterschiedliche Interessen und Positionen Deutschlands und Frankreichs zu erkennen und sie in ihre jeweiligen historischen Kontexte zu stellen. Anhand von unterschiedlichen Politikfeldern (Entwicklungs-, Migrations-, Klima- und Sicherheitspolitik) werden sie eruieren, wie sich die Westafrika-Politik beider Länder in den vergangenen Jahren entwickelt hat und welche neuen Kooperationsmöglichkeiten sich im Rahmen des Aachener Vertrags und darüber hinaus bieten. Gespräche mit Gastreferenten aus Wissenschaft und Praxis werden das Seminar abrunden. |