Technische Erfindungen wie beispielweise der Buchdruck, die Dampfmaschine oder der Computer haben den Lauf der Weltgeschichte mitbestimmt. In welchem sozial- und kulturhistorischen Kontext entstanden diese Ideen, und wie verbreiteten sie sich? Welche Wirkung hatten diese Basisinnovationen, und was sind überhaupt Innovationen? Was lässt sich aus fehlgeschlagenen Innovationen lernen? Lassen sich allgemeingültige Kriterien für ein förderliches Erfinderumfeld herausarbeiten? Ab wann genossen Erfinder Schutz vor Nachahmern, und wie effektiv war er in der Praxis? Diese und andere Betrachtungen sollen anhand spezifischer Forschungsfragen an ausgewählten Fallbeispielen in dieser Übung untersucht werden. Neben technik- werden auch wirtschaftshistorische Modelle einbezogen.
Wir konzentrieren uns hierbei vorwiegend auf die „humane Perspektive” und analysieren anhand zentraler Quellentexte und wissenschaftlicher Beiträge die Entstehung, Verbreitung und Nutzung von Technik und deren Wechselwirkungen mit der Gesellschaft. Eine kritische, globale Technikgeschichte interessiert sich auch für negative Folgen von Technik. Die aktuelle Forschung spricht nicht mehr von technologischem Fortschritt, sondern von technologischem Wandel und bezieht potentielle negative Begleiterscheinungen mit ein. Dieses Bewusstsein um die Ambivalenz technischer Entwicklungen erweitert die Kompetenzen zur Einordnung historischer Ereignisse.
In der Übung sollen von den TeilnehmerInnen Impulsreferate (20 min) gehalten werden, in denen die TeilnehmerInnen Fallbeispiele anhand von Forschungsfragen selbstständig erschließen und vorstellen.
Vorkenntnisse sind nicht vorausgesetzt.
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