Kommentar |
„Außerschulische Lernorte” sind, konkreter als in allen anderen Bundesländern, in den saarländischen Lehrplänen für alle Epochen und beinahe jedes Thema ausgewiesen. Darunter werden so unterschiedliche historische Orte zusammengefasst wie z.B. Historische Ensembles, Archäologische Stätten, Denkmäler, Gedenkstätten, Museen, Archive oder Bibliotheken. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Lernpotentiale eröffnen, die der oft sehr textlastige schulische Geschichtsunterricht nicht bietet. Das Verlassen des Klassenzimmers kann dabei einerseits für eine Öffnung des Unterrichts hin zu forschend-entdeckendem Lernen (z.B. im Rahmen von Geschichtswettbewerben) nutzbar gemacht werden, kann andererseits aber auch museums- oder archivdidaktische Angebote etc. in Anspruch nehmen. Insbesondere eignen sich einige historische Orte aufgrund ihrer geographischen Situiertheit oder ihres Potentials für die politische Bildung für fächerverbindende Ansätze im Rahmen der Gesellschaftswissenschaften. Neuerdings lassen sich außerschulische Lernorte mithilfe von Apps und mit QR-Codes vor Ort oder in der Vor- und Nachbereitung digital didaktisieren und durch Virtuelle Realitäten (VR) sogar ins Klassenzimmer holen. Dadurch ist auch ein Blick über die Grenzen der eigenen Region nicht mehr nur im Rahmen von Klassenfahrten sinnvoll. Der Fokus des Seminars liegt auf der Reflexion verschiedener außerschulischer Lernorte und ihrer digitalen Angebote und Erstellung eigener didaktischer Konzepte zu deren Erschließung. Ebenso wie gemeinsame Sitzungen im Seminarraum sind auch Exkursionen an ausgewählte Orte Teil des Seminars. Sie finden im Rahmen einzelner Seminartermine und/oder an einem Samstag gegen Ende des Semesters statt. |
Literatur |
Brait, Andrea: Historisches Lernen im und über das Museum, Frankfurt/M 2023.
Kuchler, Christian: Historische Orte im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2012.
Plessow, Oliver: Partner, Zulieferer – oder Leerstelle? Zur Rolle non-formaler historischer Bildung in aktuellen Lehrplänen und Curricula, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 20 (2021), S. 90-104. |