Kommentar |
„Wann machen wir Hitler?” Diese Frage, gestellt auch schon von sehr jungen SchülerInnen, kennen aktive Geschichtslehrkräfte aus ihrem Schulalltag. Das Interesse gerade an diesem Thema ist unter Lernenden enorm und es entspricht der exponierten Stellung der NS-Diktatur in der Geschichtswissenschaft und Geschichtskultur. Wohl kein anderes Sujet hat eine derartige Fülle an wissenschaftlichen und (pop-)kulturellen Bearbeitungen erfahren, kaum ein noch so kleines Detail blieb bislang unbearbeitet. Dabei spielt eine diffuse ‚Faszination am Bösen‘ wohl ebenso eine Rolle wie die – damit zusammenhängend – trotz aller sorgfältigen Analysen letztlich schwer zu verstehende Dimension der Verbrechen. Angehende GeschichtslehrerInnen müssen daher in der Lage sein, sich fachlich-inhaltlich und auch pädagogisch-emotional mit der nationalsozialistischen Herrschaft auseinanderzusetzen und diese den Heranwachsenden unterrichtlich zu vermitteln. In diesem Sinne dient die Übung dazu, den Studierenden das fachwissenschaftliche, didaktische und methodische Rüstzeug an die Hand zu geben, diesen schwierigen Stoff adäquat weiterzugeben. In der Übung sollen Lehramtsstudierende in Kooperation mit der „Lernwerkstatt Geschichtsunterricht digital" auch befähigt werden, eigene interaktive Unterrichtsmaterialien zum Thema zu erstellen und in saarländischen Schulklassen zu erproben. |
Literatur |
Liebrandt, Hannes/ Barricelli, Michele (Hrsg.): Aufarbeitung und Demokratie. Perspektiven und Felder der Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in Deutschland, Frankfurt a.M. 2020;
Oswalt, Vadim/Pandel, Hans-Jürgen (Hrsgg.): Handbuch Geschichtskultur im Unterricht, Frankfurt a.M. 2021. |