Kommentar |
Der normannische Romancier Gustave Flaubert (1821 bis 1880) war seinerzeit zuerst als Skandalschriftsteller verschrien, der unverschämt-unparteiisch über Ehebruch in der Provinz schrieb; spätestens seit dem Nouveau Roman gilt er als Erfinder des modernen Romans und ist selbst heutigen Schriftstellern ein zentrales Vorbild. Im Seminar soll diese Sonderstellung Flauberts herausgearbeitet werden: Zunächst wird das Werk selbst im Zentrum stehen, die Erzählungen der Trois Contes (1877), die einen guten Einstieg bieten, sowie der erste große Roman Madame Bovary (1857); ein Blick auf die Verfilmung von Sophie Barthes (2014) soll helfen, Flauberts Umgang mit Emotionen besser zu verstehen. In einem weiteren Schritt werden die Überlegungen zur Literatur, die Flaubert in seinem Briefwechsel anstellt, hinzugezogen, um eine allgemeinere poetologische Reflexion zu entwickeln. Schließlich wird die Rezeption des Autors bis heute in den Blick genommen, um zu verstehen, wie Flaubert zur Gründerfigur für kommende Schriftstellergenerationen werden konnte. |