Kommentar |
Unter Kausalität versteht man Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Doch was genau ist eine Ursache, was eine Wirkung? Im Zentrum des Seminars werden philosophische Kausalitätstheorien stehen, die diese Frage zu klären oder sich einer Antwort zumindest anzunähern versuchen. Zu solchen Ansätzen gehören u.a. Humes Regularitätsauffassung (a ist Ursache von b gdw. auf Ereignisse vom Typ von a immer und beständig Ereignisse vom Typ von b folgen), Mackies Auffassung von Ursachen als INUS-Bedingungen (nicht-hinreichenden, aber notwendigen Teilen nicht-notwendiger, aber hinreichender Bedingungen) und Kausalitätstheorien, in denen kontrafaktische Konditionale eine entscheidende Rolle spielen (Wenn a Ursache der Wirkung b ist, gilt: Wäre a nicht geschehen, wäre b nicht geschehen).
Neben einer Beschäftigung mit der systematischen Kernfrage, wie die Ursache-Wirkungs-Beziehung zu analysieren ist, sollen aber auch ein Blick in die Philosophiegeschichte geworfen (u.a. Vier-Ursachen-Lehre von Aristoteles, Kausalität bei Kant), sowie philosophische Konzeptionen diskutiert werden, für die Kausalität besonders wichtig ist (Gott als Ursache der Welt; Akteurs-Kausalität; Determinismus; kausale Theorien der Wahrnehmung, des Wissens usf.; Kausalität in den Wissenschaften).
Literatur (Auswahl; weitere Literaturangaben in der ersten Seminarsitzung)
- Lewis, David: „Kausalität” (1978). In: G. Posch (Hrsg.): Kausalität, neue Texte. Reclam, Stuttgart 1981, S. 102–126
- Mackie, John L.: The Cement of the Universe – A Study of Causation. Clarendon Press, Oxford 1980
- Meixner, Uwe: Theorie der Kausalität. Ein Leitfaden zum Kausalbegriff in zwei Teilen. Mentis 2001
- Pearl, Judea: Causality: Models, Reasoning, and Inference. Cambridge University Press 2000
- Sosa, Ernest/Tooley, Michael (Hrsg.): Causation. Oxford Readings in Philosophy 1993
- Stegmüller, Wolfgang: Das Problem der Kausalität. 1983 |