Kommentar |
Am 19. Oktober 2023 forderte der Bundestag die Regierung auf, das Vorhaben eines Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ zügig zu einem Abschluss zu bringen. Grundlage des in Berlin geplanten Projektes war die Erkenntnis, dass trotz ihrer Bedeutung im Zweiten Weltkrieg und den unter nationalsozialistischer Herrschaft verübten Verbrechen, bis heute das Wissen über die Besatzungen außerhalb des wissenschaftlichen Kontextes sehr gering ist. Hier setzt auch das Seminar an. Es macht sich zum Ziel, das Geschehen in den deutsch besetzten Gebieten in Europa im Zweiten Weltkrieg aus einer transnationalen Perspektive zu beleuchten. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob und inwiefern sich in den verschiedenen besetzten Gebieten von einem „Alltag der Besatzung“ sprechen lässt und wodurch dieser geprägt war. Damit möchte das Seminar auch Wege einer transnationalen Besatzungsforschung erkunden. |
Literatur |
Einführende Literatur: Günther Kronenbitter, Markus Pöhlmann, Dierk Walter: Besatzung. Funktion und Gestalt militärischer Fremdherrschaft von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, Paderborn, Schöningh, 2006 Magrit Perau: Transnationale Geschichte, Göttingen, 2011 Tatjana Tönsmeyer, Peter Haslinger, Wlodzimierz Borodziej, Stefan Martens, Irina Sherbakova (Hrsg.): Fighting Hunger, Dealing with Shortage. Everyday Life under Occupation in World War II Europe. A Source Edition, Band 1, Leiden, Brill/Boston, 2021 |