Kommentar |
Die Beatles und die Rolling Stones schallen aus den Radiolautsprechern, der Kalte Krieg ist durch immer ‚heißere‘ Phasen gekennzeichnet und jüngere Generationen beginnen gegen etablierte Normvorstellungen zu rebellieren. Es ist die Zeit von John F. Kennedy und Martin Luther King, von ‚Baby-Boom‘ und Massenkonsum, von politischem Protest und dem Beginn feministischer Bewegungen. In mehrfacher Hinsicht lesen sich die langen 1960er-Jahre als Ära politischer Auf- und Umbrüche, als Periode gesellschaftlicher Krisen- und Wandlungsmomente - kurz als ganz buchstäblich „dynamische Zeiten”.
Ziel der Übung wird es sein, anhand von verschiedenen Quellengenres diesen politischen und soziokulturellen Veränderungsdynamiken nachzugehen. Insbesondere werden wir uns mit verschiedenen populärkulturellen Phänomenen der Zeit auseinandersetzen: mit Beat, Rock und Pop, mit Zeitschriften und Jugendmagazinen, Film und Fernsehen, Mode und Lifestyle. Dabei wird es auch darum gehen, gängige Narrative und Diskurse methodenbewusst in den Blick zu nehmen und kritisch zu diskutieren.
Woher kommen die ‚Boomer‘? Gehören Sex, Drugs und Rock ‚n’ Roll tatsächlich zusammen? Was ist der vielzitierte ‚Spirit of Woodstock‘? Und warum ist es an der Zeit, mit dem Mythos ‚Mai 68‘ aufzuräumen? |
Literatur |
Hüser, Dietmar (Hg.): Populärkultur transnational - Lesen, Sehen, Hören, Erleben in europäischen Nachkriegsgesellschaften der langen 1960er Jahre. Bielefeld (transcript) 2017.
Schildt, Axel / Siegfried, Detlef / Lammers, Karl-Christian (Hg.): Dynamische Zeiten. Die 60er Jahre in den beiden deutschen Gesellschaften. Hamburg (Christians) 2000.
Schildt, Axel / Siegfried, Detlef: Deutsche Kulturgeschichte. Die Bundesrepublik 1945 bis zur Gegenwart. Bonn (bpb) 2009.
Siegfried, Detlef: Time is on my Side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre. Göttingen (Wallstein) 2008.
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