Im Zuge seiner Emanzipation vom Superheldenheftchen-Image hat sich der Comic immer wieder mit Stoffen der ‚nicht-grafischen Literatur‘ auseinandergesetzt. Besonders interessant für Studierende der germanistischen Literaturwissenschaft sind Comic-Adaptionen von ‚klassischen‘ Werken der deutschsprachigen Literatur. Diese Adaptionen leisten zum einen eine Visualisierung des Textes (wie z.B. auch eine Filmadaption), operieren zum anderen aber mit dem Originaltext oder einer Variante des Originaltextes. Auf diese Weise entsteht ein neues Werk, das sich zwar in Abhängigkeit von seiner Vorlage begibt, jedoch auch eine gänzlich neue Rezeptionsweise ermöglicht. Das Proseminar befasst sich u. a. mit Comicadaptionen von Werken Büchners, E.T.A. Hoffmanns und Kafkas, aber auch mit Comic-Biographien zu Goethe und Schiller. Interessieren sollen uns vor allem Fragen nach der bildlichen Umsetzung des Textes, dem Verhältnis von Bild und Text, nach der Leseweise und Wirkung der Comics und ihrer Einsetzbarkeit zu didaktischen Zwecken. Die Comics werden teilweise digital zur Verfügung gestellt; weitere Informationen zur Anschaffung einzelner Comics in der ersten Sitzung. |