Kommentar |
Während sich Europa gegenwärtig von Migrantenströmen aus ärmeren Ländern bedroht fühlt, waren es im 19. Jahrhundert Millionen von Europäern, die ihre Heimat meist aus wirtschaftlichen Gründen verließen. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die verschiedenen Formen erzwungener oder freiwilliger Emigration, beginnend bei der politisch bedingten Flucht von meist Adligen im Zuge der Französischen Revolution, über den irischen Exodus infolge einer katastrophalen Hungersnot in den ausgehenden 1840er Jahren bis hin zur italienischen Massenmigration, wo rund 26 Millionen Menschen das Land seit der nationalstaatlichen Einigung im 19. Jahrhundert verließen. Fokussiert werden sowohl Charakter der Migrationen und Strukturen der Herkunftsregionen als auch die Voraussetzungen der jeweiligen Emigration. Weiterhin werden Ziel und Dauer der Auswanderung sowie der bisher weitgehend vernachlässigte Aspekt der Remigration thematisiert. |
Literatur |
Als vorbereitende Lektüre wird empfohlen:
Bade, Klaus J.: Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2000; König, Mareike (Hg.): Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris. Eine vergessene Migration im 19. Jahrhundert, München 2003; Bade, Klaus J.: Sozialhistorische Migrationsforschung, hg. von Michael Bommes u. Jochen Oltmer, Göttingen 2004; Oltmer, Jochen: Migration im 19. und 20. Jahrhundert, München 2009. |