Kommentar |
Politische Skandale, Affären und Prozesse bieten uns einen ungewöhnlichen Einblick in die Geschichte: Häufig sind sie zugleich Produkt wie auch Fanal ihrer Zeit; während Thematik und Verlauf den Zeitgeist widerspiegeln, kann ihr Ergebnis (und die Tatsache, dass die jeweilige Debatte überhaupt stattfindet) einen Umbruchpunkt markieren. Ziel der Übung ist es daher nicht allein, die jeweiligen Skandale oder Verfahren im Detail zu rekonstruieren, sondern zudem ihre politische, gesellschaftliche, ja ihre historische Bedeutung zu untersuchen. Thematisiert werden z.B. das Verfahren gegen Ludwig XVI., die Eulenburg-Affäre (in welcher der Journalist Maximilian Harden hohen Militärs aus dem Umfeld Wilhelms II. homosexuelle Beziehungen unterstellte), der Dreyfus-Prozess und die Leipziger Prozesse (in denen die Kriegsverbrechen des Ersten Weltkriegs aufgearbeitet werden sollten). Mithilfe von Sekundärliteratur, Referaten und Quellenauszügen sollen die Ereignisse historisch verortet und analysiert werden. |
Literatur |
Uwe Schultz (Hg.), Große Prozesse. Recht und Gerechtigkeit in der Geschichte, München 2001 (1996); Curt Riess, Prozesse, die unsere Welt bewegten, Düsseldorf 1992. |