Kommentar |
Die Streitschrift „Zur Genealogie der Moral“ gilt als Friedrich Nietzsches moralphilosophi-sches Hauptwerk. Nietzsche unternimmt darin den Versuch, die Entstehung der jüdisch-christlichen Moral und damit auch einiger unserer eigenen fundamentalen moralischen Überzeugungen einerseits zu erklären und sie andererseits gleichzeitig einer radikalen Kritik zu unterziehen, die von grundlegender Bedeutung für sein Projekt einer „Umwertung aller Werte“ ist. Eine gründliche Interpretation des Textes, die auch seine stilistische, rhetorische und artistische Qualität ernst nimmt, soll klären, welche Art von moralphilosophischer Be-trachtungsweise die genealogische Methode darstellt und wie eine genealogische Betrach-tung normative Kritik motivieren bzw. begründen kann. Literatur: Nietzsche, Friedrich: Zur Genealogie der Moral: Eine Streitschrift, Stuttgart: Reclam, 1988. Höffe, Otfried (Hrsg.): Zur Genealogie der Moral, Berlin: Oldenbourg Akademieverlag, 2004. Safranski, Rüdiger: Nietzsche: Biographie seines Denkens, Frankfurt/Main: Fischer, 2002. |