Kommentar |
Das Gegensatzpaar „Deontologie und Konsequenzialismus“ markiert eine der grundlegends-ten Einteilungen im Bereich normativer Ethik und fehlt in kaum einer Einführung in die Ethik. Wir wollen uns im Seminar mit der Frage befassen, worin genau der Unterschied zwischen Deontologie und Konsequenzialismus besteht. Es kursieren nämlich unterschiedliche Grenz-ziehungen zwischen diesen Typen von Ethiken. Allgemein wird angenommen, dass deonto-logische Ethiken den Begriff der Pflicht in den Vordergrund stellen (als typisches Beispiel hierfür wird Kant betrachtet), wohingegen konsequenzialistische Ethiken den Begriff des Guten als zentral bzw. fundamental ansehen. Dem Konsequenzialismus zufolge werde allein von der Güte der Konsequenzen der Handlung bestimmt, was man tun solle. Utilitaristen wie z.B. Mill und Bentham werden als typische Vertreter angesehen. Je nachdem, wie man den Begriff der Konsequenz deutet, ergeben sich jedoch unterschiedliche Interpretationen des Konsequenzialismus. Manche dieser Interpretationen sind deontologischen Theorien zum Verwechseln ähnlich. Es gibt daher eine eigene Debatte darüber, ob die Unterscheidung zwi-schen Deontologie und Konsequenzialismus überhaupt aufrecht zu halten ist.
Im Seminar wollen wir zunächst einen Blick auf typisch deontologische und konsequenzialistische Ethiken werfen und uns anschließend mit der Frage beschäftigen, ob und wie Deontologie und Konsequenzialismus systematisch zu unterscheiden sind. Die Lite-ratur wird teilweise englisch sein, weshalb gute Englischkenntnisse Voraussetzung für die Teilnahme sind. |