Wie lebten die Menschen im Mittelalter? Was aßen sie, wie kleideten sie sich, welche Vorstellungen hatten sie von Zeit? Gab es Uhren, benutzte man Gabeln, heiratete man aus Liebe?
Der mittelalterliche Alltag übt eine große Faszination auf uns aus. Mittelalter-Märkte wollen uns einen Ausflug in diese – als finster oder exotisch verstandene – Epoche ermöglichen und präsentieren sich daher möglichst 'mittelalterlich'. Was aber hat dies mit dem Alltag zu tun, wie ihn die Geschichtswissenschaft rekonstruiert?
In der Alltagsgeschichte treffen sich die Vorstellungen vom fremden Mittelalter, das Hygiene nicht kennt und Krankheiten hilflos gegenüber steht, mit denen einer Zeit, in der geliebt und gelitten wurde wie heute. Die Alltagsgeschichte bietet einen ganz eigenen und sehr unmittelbaren Zugang zu einer historischen Epoche. Sie nimmt den Menschen und sein Leben in den Blick, den Bauern genauso wie den König, die Kaufmannswitwe ebenso wie den adligen Knappen.
Die Vorlesung gibt einen Einblick in die Alltagsgeschichte des Mittelalters, stellt die Methoden und Quellen dieser Disziplin vor und beantwortet die eingangs gestellten Fragen (und etliche andere). Sie richtet sich damit an alle Geschichtsstudierenden und am Mittelalter Interessierten. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem Spätmittelalter (circa 1200 bis 1500). |