Nichts scheint in den Künsten dauerhafter Konjunktur zu haben als die antiken Mythen. Gerade die Literatur hat immer wieder mythologische Stoffe aktualisiert und mit zeitgemäßer Bedeutung aufgeladen. Im Mittelpunkt der Übung steht das Kennenlernen ausgewählter antiker Mythen und die Untersuchung der strukturellen und thematischen Rezeption dieser Mythen in drei europäischen Romanen des ausgehenden 20. Jahrhunderts:
Christoph Ransmayr: Die letzte Welt (1988 - Fischer Taschenbuch)
Cees Nooteboom: Die folgende Geschichte (Het volgende verhaal, 1991 - Suhrkamp Taschenbuch)
Lawrence Norfolk: In Gestalt eines Ebers (In the Shape of a Boar, 2000 - btb Verlag)
Die Texte werden in deutscher Übersetzung gelesen, aber Originallektüre ist willkommen.
Beginnend mir Ransmayr werden wir uns mit seiner Rezeption der Metamorphosen von Ovid befassen (empfohlene Ovid-Ausgabe: die Prosaübersetzung von Gerhard Fink - antiquarisch als Fischer Taschenbuch, bzw. zweisprachig im Albatros-Verlag). Anschließend geht es in Nootebooms Roman in die mythologische Unterwelt. Und die Jagd auf den Kalydonischen Eber finden wir in einer faszinierenden Variante in Norfolks Roman wieder. |